August Hooff (1839-1904)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gartenbaudirektor August Hooff

August Hooff wurde am 26. Oktober 1839 in Detmold geboren. Er besuchte dort das Gymnasium und begann nach seiner Schulzeit eine Gärtnerlehre in den dort gelegnen herrschaftlichen Gärten. Bevor er Garteninspektor in Harbke von 1863 bis 1875 wurde, führten ihn seine Bildungsreisen nach Österreich-Ungarn, Holland, Belgien, Italien und Frankreich. Im Jahr 1874 legte August Hooff im Auftrag des Rittergutsbesitzers Hubert Freiherr von dem Bussche-Lohe einen Park in Cösitz an. Dieser ist als „Englischer Landschaftspark“ bekannt gewesen. Ist hier vermutlich der Kontakt nach Köthen entstanden?

August Hooff bewarb sich an den Herzoglichen Baumschulen in Köthen und wurde am 23. März 1875 als Plantageninspektor eingestellt und wurde im gleichen Jahr Herzoglicher Gartenbaudirektor. Er unterrichtete am Landesseminar Gartenbaukunde, Gemüseanbau, Obstbaumzucht und erhielt die Aufsicht über das Wald- und Parkgelände in Köthen sowie die Aufsicht über den Obstanbau auf den hiesigen Obstplantagen. Hier entwarf er Pläne für gärtnerische Anlagen. In Köthen waren dies die Anlagen rund um die Fasanerie mit Buschteich, der Bachplatz, die Siebenbrünnenpromenade, die Bärteichpromenade, die Anlagen um das Polytechnikum und der Gemeindefriedhof. Er war aber auch über die Grenzen Köthens hinaus mit Gartenplanungen beauftragt. In Bernburg plante er 1886 u.a. den Garten in der Schlossgartenstraße 10, in Dessau wurde der umliegende Mausoleumspark von 1894 bis 1896 durch ihn gestaltet. Wegen seiner Leistungen wurde Hooff 1888 mit der Goldenen Verdienstmedaille ausgezeichnet und man verlieh ihm 1895 die Ritterwürde II. Klasse. August Hooff starb am 11. Februar 1904.

 

August Hooff - Denkmal, Zustand kurz nach der Einweihung

 

Zu Ehren August Hooffs wurde 1904 am Buschteich durch den Gemeinnützigen Verein Cöthen ein Denkmal gesetzt und 1905 eingeweiht. Es besteht aus Naturstein in der eine Bronzeplakette mit dem Bildnis Hooffs gesetzt ist. 

Auf der Inschrift des Steins ist zu lesen: Dem Schöpfer und Förderer der städtischen Anlagen Herzogl. Gartendirector AUGUST HOOFF in dankbarer Erinnerung der Gemeinnützige Verein Cöthen 1905. 

1944 wurde das Bronzerelief für Kriegszwecke eingeschmolzen. Erst ab Mitte der 80er Jahre wurde das Bildnis in ähnlicher Form vom Köthener Bildhauer Robert Propf neu geschaffen. Dieses verschwand abermals nach Vandalismus für lange Zeit. Im Januar 2004 wurde vom Ur-Urenkel Erik Hooff ein Abguss vom Original des Reliefs von 1905 überreicht und montiert. Leider wird dies auch oftmals beschmiert und bleibt für lange Zeit ungesäubert. Erik Hoff selbst ist die Fußstapfen seines Vorfahre getreten und betreibt einen Gartenarchitektur- und Baubetrieb in München.

 

 Zustand Anfang 90er Jahre, Relief von Robert Propf

 

Zustand 24.02.2011, seit ca. 2 Jahren nicht gereinigt, Relief von Erik Hooff gestiftet

 

Zustand 04.11.2011, einigermaßen gereinigtes Denkmal nach Protesten von Bürgern, Einwohnern und Bürgerinitiative

 

Weiterführende Links zu August Hooff:

Link: Ururenkel August Hooffs, Erik Hooff: http://www.gartentektur.de

 

 

11.02.2004

Gedenktafel eingeweiht - Modell von 1905 lag auf Dachboden

VON Ute Hartling-Lieblang

Köthen/MZ. Als das Denkmal für August Hooff - aus zwei Findlingen durch den Steinmetz Reichert geschaffen - vor nunmehr 99 Jahren am Buschteich in Köthener Fasanerie eingeweiht wurde, geschah dies fast unbemerkt von der Öffentlichkeit. Die Familie handelte damals ganz im Sinne des Verstorbenen, dem es weniger um Ruhm, denn um die Verwirklichung seiner Berufung ging. 100 Jahre nach dem Tod des Herzoglichen Köthener Gartenbaumeisters traf man sich jetzt erneut an diesem Denkmal, um eine bronzene Gedenktafel mit dem Bildnis des Verstorbenen zu enthüllen, gestiftet von dessen Ururenkel Erik Hooff. Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander würdigte den Schöpfer zahlreicher Köthener Garten- und Parkanlagen und auch die Medien zeigten reges Interesse an einem Mann, den man in einem Atemzug mit dem Baumeister Gottfried Bandhauer nennen könne, wie Zander unterstrich. Für die bei der Einweihung Anwesenden gab es am Mittwoch gleich mehrere Überraschungen. So handelt es sich bei der Bronzetafel nicht etwa um das Replik, das der Köthener Künstler Propf geschaffen hat, sondern um einen Guss nach dem Original von 1905. Dieses Original stammt von dem Leipziger Bildhauer Adolf Lehnert. Das Gipsmodell dazu wurde von den in München lebenden Nachfahren auf dem Dachboden entdeckt. Erik Hooff, der inzwischen selbst in die Fußstapfen seines Ururgroßvaters getreten ist und in Würzburg Garten- und Landschaftsbau studierte, hatte sich nach einem zweiten Besuch in Köthen nach der Wende intensiver mit der Familiengeschichte befasst. Da er das Denkmal am Buschteich, übrigens ein Lieblingsplatz des Verstorbenen, in einem recht bedauerlichen Zustand vorfand, fasste er den Entschluss zur Erneuerung der Tafel. Diese wurde nach einigen Schwierigkeiten schließlich in Köln gegossen und am Mittwoch in Köthen eingeweiht. "Nun wissen die Köthener auch wieder, wie der Mann aussah, dem sie unter anderem den Charakter des Schlossplatzes, der Bärteichpromenade und anderes zu verdanken haben, bedankte sich Kurt-Jürgen Zander im Namen der Stadt.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Köthen/Anhalt, www.mz-web.de